Fortschritte bei der Zugangskontrolle in der Hotellerie

Die Zugangskontrolle für Hotels und Resorts hat sich im Laufe der Jahre stark verändert – von physischen Schlüsseln über Magnetstreifenkarten bis hin zu neueren Technologien wie Radio-Frequency Identification (RFID) und mobilen Smartphone-Anmeldesystemen. Gleichzeitig haben die Zugangssysteme einen immer höheren Entwicklungsstand erreicht, um den Anforderungen der vielen verschiedenen Nutzergruppen im Gebäude gerecht zu werden, darunter Gäste, Personal, Drittanbieter und Dienstleister. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Fortschritte genannt, die künftig den Zutritt und digitalen Zugang im Gastgewerbe prägen werden. 

Der Aufschwung der Mobile Credentials

Mobile Credentials gewinnen im Gastgewerbe schnell an Popularität, da immer mehr Hotels und Resorts diese Technologie einsetzen, um die Erfahrung ihrer Gäste zu verbessern und den Betrieb zu optimieren. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2023 erwarten mehr als 60 % der Führungskräfte in der Hotelbranche weltweit, dass ein komplett kontaktloses Erlebnis einschließlich mobiler Check-ins und digitaler Schlüssel in den nächsten Jahren zum Branchenstandard wird. Große Hotelmarken wie Marriott, Hilton und Accor haben bereits in Tausenden von Häusern mobile Schlüsselsysteme eingeführt, während kleinere Hotels mit ähnlichen Technologien nachziehen. Branchenexpertinnen und -experten sagen voraus, dass 50 % aller Hotelzimmer einiger großer Ketten bis 2026 digitale Schlüssel unterstützen werden. 

Dank Mobile Credentials können die Gäste ihre Smartphones als digitale Schlüssel für den Zutritt zu ihren Zimmern sowie zu Gemeinschaftsbereichen und für den Zugang zu anderen Hotelservices verwenden, wodurch die herkömmlichen physischen Schlüssel oder Schlüsselkarten ersetzt werden. Wenn Gäste ein Zimmer buchen, können sie optional über die App des Hotels oder einen per E-Mail zugesandten Link remote einchecken. Nachdem der Pre-Check-In abgeschlossen wurde, wird ein digitaler Schlüssel typischerweise über die App des Hotels an das Mobilgerät der Gäste gesendet oder in einem digitalen Wallet wie Apple Wallet oder Google Pay gespeichert. Wenn die Gäste im Hotel ankommen, müssen sie sich nicht mehr an die Rezeption wenden, sondern können direkt auf ihr Zimmer gehen. Zum Entsperren ihrer Zimmertür halten sie ihr Telefon einfach an das RFID-fähige Türschloss, das die Credentials des Gastes überprüft und den Zutritt gewährt. Mobile Credentials können auch für den Zutritt zu Aufzügen, Gyms, Pools und anderen Bereichen verwendet werden, je nach Zutrittsberechtigungen des Gastes. 

Mobile Credentials tragen zur Optimierung des Hotelbetriebs und zur Kostensenkung bei, da die Ausgabe und Verwaltung physischer Schlüsselkarten nicht mehr erforderlich ist. Dadurch wird der Gästefluss automatisiert und der Personalbedarf an der Rezeption reduziert. Smartphone-basierte Schlüssel erhöhen auch die Sicherheit, da der Verlust oder die Weitergabe eines Telefons verglichen mit einer Schlüsselkarte weniger wahrscheinlich ist. 

Verwaltung von Besucherströmen und Zutrittslevels 

Die Zutrittssteuerung im Gastgewerbe muss vielen verschiedenen Nutzergruppen gerecht werden, darunter Gäste, Dienstleister und Mitarbeitende. Moderne Zutritts- und Zugangskontrollsysteme ermöglichen eine sehr detaillierte Kontrolle darüber, zu welchen Etagen und Einrichtungen Gäste und Mitarbeitende Zutritt haben, insbesondere in Häusern mit mehreren Etagen oder exklusiven Einrichtungen.  

Durch die Verknüpfung von Zutrittssteuerungen für Aufzüge mit den Credentials der Gäste können diese automatisch zu den richtigen Etagen geleitet werden, während der Zutritt zu anderen Bereichen eingeschränkt wird. In großen Hotels können sogenannte Destination-Dispatch-Systeme (Verkehrsmanagementsysteme) eingesetzt werden, um die Gäste zu bestimmten Aufzügen zu leiten und so Warte- und Fahrzeiten zu verkürzen.  

Die Zutrittssysteme können auch so konfiguriert werden, dass der Zutritt zu den Einrichtungen auf bestimmte Gäste oder bestimmte Zeitspannen beschränkt wird. So können beispielsweise die Credentials für den Zutritt eines Gastes mit einer Reservierung für die Therme so aktualisiert werden, dass er den Thermen-Bereich für die Dauer seines Besuchs betreten kann, während der Zugang für Gäste ohne entsprechende Reservierungen gesperrt ist. Dieselbe Technologie kann auch dazu verwendet werden, um die Belegung und Nutzung von Einrichtungen zu verfolgen. So ist es möglich, die Dienstleistungen zu optimieren und die Kapazitäten in Bereichen wie Pools oder Gyms zu verwalten. 

Außerdem können Mitarbeitende und Dienstleister zum richtigen Zeitpunkt an die richtigen Orte geleitet werden. Der Zutritt zu bestimmten Zimmern und Etagen kann auf der Grundlage von Schichtzeiten und Aufgaben beschränkt werden. So hat beispielsweise das Reinigungspersonal nur Zutritt zu den Etagen und Zimmern, mit deren Reinigung es während einer bestimmten Schicht beauftragt wurde. Mit individuellen Zutrittsdaten für jede Person kann genau nachverfolgt werden, wer kommt und geht und welche Zimmer oder Bereiche die Personen wann betreten haben.  

Smarte, einheitliche Zugangssysteme

Hotels setzen heute zunehmend einheitliche Zugangskontrollsysteme ein, die mehrere Zugangspunkte in einer integrierten Lösung zusammenfassen. Diese Systeme ermöglichen es Hotels, den Zutritt von Gästen und Mitarbeitenden zu Zimmern, Einrichtungen und gesperrten Bereichen über eine einzige Plattform zu verwalten. Ein einheitliches System ist nicht nur einfacher zu verwalten, sondern erhöht auch die Sicherheit und schafft ein nahtloses Gästeerlebnis.  

In einem Hotel, Resort oder Konferenzzentrum kann ein einheitliches Zutrittssystem den Zutritt zum Gebäude sowie zu den Gästezimmern, Aufzügen und Einrichtungen wie Pool, Therme oder Gym ermöglichen. Aber ein einheitlicher Zugang eröffnet noch viel mehr Möglichkeiten. Der Berechtigungsnachweis für den Zutritt kann auch für Verkaufsautomaten, Drucker und Workstations im Business Center, für den Check-In in Tagungsräumen, die Steuerung von AV-Systemen, für Glücksspielsysteme, Fitnessgeräte und vieles mehr verwendet werden. Er kann kann zum Beispiel auch zum Einloggen in das WLAN oder die Netzwerke des Gebäudes verwendet werden. Die Gäste können ihre Schlüsselkarte oder ihre Mobile Credentials benutzen, um den Zugang zu allen Services freizuschalten, die sie während ihres Aufenthalts benötigen. Für Mitarbeitende kann der Mitarbeiterausweis sowohl für den Zutritt als auch für Single Sign-on (SSO) an Unternehmenssystemen genutzt werden. 

Intelligente Zugangssysteme können auch mit IoT-Geräten wie intelligenten Thermostaten oder der Steuerung von Beleuchtungs- und Unterhaltungssystemen integriert werden, sodass die Gäste ihre Zimmerumgebung individuell anpassen können. Direkt beim Betreten kann sich das Zimmer automatisch an die mit dem Gästeprofil verknüpften Präferenzen anpassen und so ein maßgeschneidertes Erlebnis bieten. Gäste können beispielsweise die Beleuchtung dimmen, die Temperatur anpassen und auf dem Fernseher personalisierte Inhalte anzeigen – ohne dass sie die Einstellungen manuell anpassen müssen. 

Berücksichtigung aufkommender Sicherheitsbedenken 

Sowohl die physische als auch die digitale Sicherheit sind im Gastgewerbe von höchster Bedeutung, um die Sicherheit von Mitarbeitenden und Gästen sowie die Integrität von Unternehmenssystemen und Daten zu schützen. Ein sicheres Zugangssystem ist ein wichtiger Bestandteil dieser Gleichung. Sowohl Zutrittskontrollsysteme (PACS) als auch digitale Zugangssysteme müssen so ausgelegt sein, dass sie moderne Cybersicherheitsstandards erfüllen. Cybersicherheit für Authentifizierungs- und Zugangssysteme beginnt mit der Implementierung fortschrittlicher Verschlüsselung für digitale Schlüssel und mit sicheren Kommunikationsprotokollen zwischen Geräten. Die Verschlüsselung verhindert, dass Credentials (Zugangsinformationen) abgefangen und geklont werden.  

Für hochgradig sichere Anwendungen (z. B. Zutritt von Mitarbeitenden zu Serverräumen, Zugang zu Vorratsschränken und anderen physischen Objekten) kann die Multifaktor-Authentifizierung (MFA) als Teil einer Zutrittskontrolllösung implementiert werden, z. B. durch Kombination eines Tastaturfelds für die PIN-Eingabe mit RFID-Karten oder Mobile Credentials. Bei der Verwendung von Mobile Credentials kann die MFA auch für Gäste- und Mitarbeiteranwendungen genutzt werden, indem die biometrischen Fähigkeiten des Smartphones (z. B. Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung) genutzt werden. Die MFA stellt sicher, dass es sich bei der Person, die den Berechtigungsnachweis (Karte oder Smartphone) vorlegt, auch tatsächlich um die richtige Person handelt.  

Eine weitere wichtige Komponente ist die Zutrittsüberwachung und -überprüfung. Mit modernen Zutrittskontrollsystemen können Sie in Echtzeit verfolgen, welche Personen zu welchem Zeitpunkt bestimmte Bereiche betreten. Wichtige Daten werden den Sicherheitsteams bereitgestellt, die dann schnell handeln können, wenn ein ungewöhnliches Verhalten festgestellt wird. Außerdem sind regelmäßige System-Updates und Sicherheits-Patches für den Schutz vor immer neuen Cyberbedrohungen unerlässlich. Wenn Hotels sicherstellen, dass diese Systeme immer auf dem neuesten Stand sind, können sie Schwachstellen in physischen und digitalen Sicherheitssystemen minimieren. 

Einrichtung eines modernen Zutrittskontrollystems in der Hotellerie 

Hotels, Resorts und Konferenzzentren stellen besondere Anforderungen an die Zugangskontrolle. Ob Sie nun ein einheitliches Zugangssystem planen oder den Wechsel zu Mobile Credentials in Betracht ziehen – es ist wichtig, mit einem Partner für Zugangslösungen zusammenzuarbeiten, der die Anforderungen Ihrer Branche kennt. ELATEC bietet intelligente Zugangslösungen für das Gastgewerbe, die sicher, flexibel und zukunftssicher sind. Unsere universellen RFID-Lesegeräte unterstützen den Zutritt sowohl mit Karten als auch mit Smartphones und bieten ein leistungsstarkes Software-Development-Kit für einfache Anpassung und Remote-Updates.  

Möchten Sie mehr über die Entwicklung von Zutrittskontrollsystemen erfahren? Dann laden Sie unseren Leitfaden herunter: Zutrittskontrolle: 10 Fragen rund um die Systemgestaltung.